Sie haben es sicher mitbekommen: Die deutschen Nationalspieler Mesut Özil (der, wie bekannt, vor Länderspielen nie bei der Nationalhymne mitsingt) und İlkay Gündoğan haben mit dem Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan für Fotos posiert, die flugs darauf die türkische Regierungspartei AKP auf sozialen Medien verbreitete. Gündoğan setzte noch einen obendrauf und überreichte ein vom ihm signiertes Trikot gewidmet „Mit großem Respekt für meinen Präsidenten“. Demjenigen Präsidenten, dem Cem Özdemir (Die Grünen) in einem Interview mit der Deutschen Welle attestierte, er wolle „auch in Deutschland die Türkei errichten". Da denke ich als Karlsruher doch gleich an die uns in der Oststadt blühende DITIB-Großmoschee für 700 Gläubige, die mit ihren fünf geplanten Läden & Restaurants als Islam-Mall uns den Orient näher bringen soll. Zum Protestschreiben geht‘s hier: http://paxeuropa.de/wp-content/uploads/Karlsruhe-Moscheebau-verhindern.pdf
Nun, es gab pflichtschuldigst Kritik an dieser „Geschmacklosen Wahlkampfhilfe“ (Cem Özdemir, Die Grünen) von verschiedensten Seiten, aber auch allerlei Relativierendes und eine entwaffnend ehrliche, weil die Realität entlarvende Äußerung unserer Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Die Grünen): „Wir sollten nicht höhere Ansprüche an zwei Fußballer stellen als an unsere Regierung“. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Der für alles Verständnis habende Nationaltrainer Joachim Löw („Es war ein unglückliche Aktion“) dachte deshalb „selbstverständlich nicht“ und „zu keiner Sekunde“ daran, diese Huldigungsgesten gegenüber einem Autokraten in seine Entscheidung, wer denn nun zur WM fährt und wer nicht, einfließen zu lassen. Muss er auch nicht. Immerhin weiß ich nun, was der DFB meint, wenn er auf seiner Homepage schreibt:„Die DFB-Nationalmannschaften sind ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Vielfalt“.
Und diese Art Vielfalt müssen wiederum wir jetzt nicht gut finden. Und wir müssen auch nicht die Produkte erwerben, die die (Premium-) Partner und Ausrüster des DFB dem Volke feil bieten.
Unseren Benz brauchen wir jetzt nicht zu verkaufen – die Daimler AG hat ihr Sponsoring bereits gekündigt, aber wir könnten darüber nachdenken, ob wir z.B.
- uns tatsächlich noch einen Volkswagen (künftiger DFB-Generalsponsor ab 2019) kaufen sollten,
- statt Bitburger lieber ein lokales oder regionales Bier trinken,
- von der Commerzbank zu einer anderen Bank wechseln,
- unseren Durst künftig nicht mehr mit Coca-Cola löschen,
- uns mit dem Handy von der Telekom verabschieden,
- ein Päckchen nicht mehr mit der Deutschen Post versenden,
- nicht mehr mit der Lufthansa, die ohnehin nicht in Söllingen abhebt, fliegen,
- statt bei McDonalds in einem richtigen Lokal essen,
- nicht mehr mit Produkten von Henkel waschen (z.B. Persil) oder kleben (z.B. Pattex),
- statt Rewe (dazu gehört auch Penny) andere Supermarktketten bevorzugen,
- unsere Adidas-Treter an den Nagel hängen.
Nichts von all dem ist alternativlos. Das zeigte Nationalspieler Emre Can, der Erdogans Einladung ablehnte – aber nicht zur WM mitfährt. Auch Sie können das zeigen!
Oliver Schnell
stellv. Sprecher AfD Karlsruhe-Stadt