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Kein Kölsch für Nazis - Demaskierung einer Kampagne

KV-KARLSRUHE - 21.04.2017

Die Tür springt auf und herein platzt ein Glatzkopf im braunen Hemd samt blauer Anstecknadel über dem Brustriemen: 

„Ein Kölsch, aber dalli!“ schnarrt es durch das Gasthaus begleitet vom zackigen Knallen der Lederstiefel.

So stellt sich der gemeine Kölner Narr einen waschechten AfDler vor... und startet zur Abwehr desgleichen eine Kampagne:

"Kein Kölsch für Nazis“ und gemeint ist natürlich die AfD.

und merkt dabei nicht, dass er sich immer mehr in das verwandelt, das zu bekämpfen er – angeblich – einst angetreten ist.

Auslöser der Aktion, die fatal an den Slogan „Kauft nicht bei Juden“ erinnert, ist die Entrüstung närrischer Kreise darüber, dass die AfD es wagt, ihren Bundesparteitag am 22. und 23.April 2017 in Köln abzuhalten.

Das sollte in einer Demokratie, die den Namen verdient, eigentlich kein Problem sein. Aber wer die Nachrichtenlage verfolgt, wird mitbekommen, dass Gastronomiebetriebe, die sich trauen, ihre Räume der AfD zu vermieten, massiven Drangsalierungen ausgesetzt werden. Vermiete nicht an die AfD!

Die ehrenwerten Kölner wissen es besser als der Gesetzgeber, der die AfD bislang weder verboten, und noch nicht einmal das Verfahren zur Prüfung eines möglichen Verbotes aufgenommen hat. Sie wissen es besser als der Verfassungsschutz, der einer Beobachtung der AfD sogar nicht zugestimmt hat.

Sie “wissen”, dass natürlich alle Mitglieder, Wähler und Sympathisanten dieser Partei gleich sind. Ausnahmslos. Wer ehrenwert ist, unterliegt keinen logischen Fehlleistungen oder oberflächlichen Verallgemeinerungen. 

Die, gegen die es hier vorgeblich geht: Die Rassisten und Nazis, die verallgemeinern und sagen, "alle Flüchtlinge sind Betrüger" oder "alle Moslems sind (mindestens potentielle) Terroristen".

Wenn die ehrenwerte Gesellschaft aber sagt: "Alle AfD-Anhänger sind Nazis und Rassisten", ist das natürlich etwas völlig anderes. Da stört es auch nicht weiter, dass die angeblich so vollkommen uniforme Zwei-Themen-Partei sich seit Monaten in inneren Flügelkämpfen aufreibt. Oder generell für ihre doch eher inhomogene Basis bekannt ist. 

Sind ja eh alle gleich.

Der bessere Mensch lebt im unerschütterlichen Bewusstsein, dass er der bessere Mensch ist. Deshalb hat er es nicht nötig, was er fordert, auch selbst zur Anwendung zu bringen. Genausowenig muss er im Detail prüfen oder nachweisen, ob er faktisch überhaupt richtig liegt mit den Grundlagen seiner Vorurteile.

Wie unfassbar borniert muss man sein, um davon auszugehen, “AfD-Anhänger” nach ihrem Aussehen erkennen zu können. Erlasst doch ein Gesetz, dass jeder AfD´ler ein Kennzeichen zu tragen hat. Da war doch mal was? Z.B. einen roten Pfeil auf blauem Grund. Das macht es viel einfacher. 

Daran, dass es dem vollmundig postulierten Slogan an nahezu jeglicher praktischen Umsetzbarkeit mangelt, lässt sich trefflich ablesen, dass es in letzter Konsequenz auch diesmal wieder um wenig mehr geht als um das exhibitionistische Zurschaustellen der eigenen Tugendhaftigkeit und Tadellosigkeit.

Wer ist hier eigentlich besonders deutsch?

Dabei ist es gerade jene Bereitschaft zum unreflektierten Mitläufertum, zum heischenden Bravsein, das die so besonders beflissenen Beihelfer des Opportunen als das kenntlich macht, was sie tragischerweise sind: Die reinste Repräsentanz exakt der “typisch deutschen” (Un)Tugenden, die schon 2 Diktaturen auf deutschem Boden möglich gemacht haben. Die 3. Diktatur steht kurz bevor und diese Gefahr geht gewiss NICHT von der AfD aus.

Es ist jener eilfertige Diensteifer, mit dem wohl nur in Deutschland in dieser verheerenden Bereitschaft der jeweiligen Herrschaft beigesprungen wird. Die Bereitschaft zur undurchdachten Verfolgung anderer, zum hechelnden mitrennen in der entfesselten Meuten. Ein Untertanentum, das sich selbst dann noch in der Rolle des edlen Rebellen wähnt, wenn es - längst auf der Ebene niederster Schergen angelangt - doch nur angepasst den Willen der Obrigkeit vollstreckt.

Stolz sind sie auf ihre Handlungen. Nur darum geht es. Dass sie ehrenwert sind; dass daran kein Zweifel bestehe. 

Immerhin geht es “gegen Nazis”. Und “Rassisten” und wer wollte diese Bösen nicht niedergestreckt sehen, diese “Unmenschen”? 

Die Lektion ist so gut gelernt, dass Politik, Gewerkschaft, Kirchen etc. nur diese Markierung auf eine missliebige Meinung oder Partei zu werfen braucht und das über Jahrzehnte hinweg abgerichtete Rudel bricht los, um die AfD zu zerfleischen. Genau in der mörderischen Wirksamkeit jener geradezu pawlowschen Prägung besteht ein wesentliches Schlüsselelement des Problems, das unser Land derzeit zu zerreißen droht.

Die Frage ist schließlich nicht, ob (leibhaftige, echte) Nazis verfolgenswert seien - darüber kann kein aufgeklärter Geist ernstlich Diskussionen führen wollen; selbstverständlich sind und bleiben sie das, solange es noch welche gibt. Viel wichtiger ist die Frage, ob dieses sehr lange sehr effektive Etikett im jeweils zu prüfenden Fall tatsächlich gerechtfertigt oder eben ungerechtfertigt zur Anwendung kommt.

Slogans wie “Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen” ermöglichen auf inopportune Haltungen (selbst wenn sie bei eingehender und sachlicher Prüfung keinesfalls den behaupteten Tatbestand erfüllen) den ächtenden Stempel aufzudrücken; und schon hat man es nicht mehr mit jemandem zu tun, der nur eine andere Meinung vertritt, sondern mit jemandem, den man erfolgreich zum Verbrecher abstempeln konnte.

Das Muster ist bekannt: Der Mechanismus der Ent-Menschlichung ist zentrales Element so ziemlich jeder un-menschlichen Entgleisung, die die Geschichte menschlicher Zivilisation (und deren Versagen) bisher hervorgebracht hat: Sprich dem Anderen das Mensch-Sein ab, und du kannst andere dazu bringen, die so ent-Mensch-lichten nicht mehr wie Mit-Menschen zu behandeln.

Man sollte nicht immer wieder auf diesen kapitalen Fehler aufmerksam machen müssen, aber es ist genau so wenig jemand automatisch “rechts” (das Synonym für “unguter” “Unmensch”), wenn er mit der aktuellen Regierungs- und EU-Politik nicht einverstanden ist, wie jemand automatisch als “links” (das Synonym für “guter” “Mensch”) gelten kann, wenn er im Großen und ganzen damit einverstanden ist. 

Fatal wird es, wenn diejenigen, die sich “auf der richtigen Seite” des Mensch-Unmensch-Gefälles wähnen, anfangen, sich zu Übergriffen “berechtigt” zu fühlen. Es beginnt in der Regel mit faktischen Einschränkungen der normalen bürgerlichen Handlungsfreiheiten, wenn nicht gar Eingriffe in die Bürgerrechte. Denunziert die AfDler im Betrieb. Siehe die Handlungsanweisung von Ver.di

Kommt das irgendwem bekannt vor?

Die derzeit am ehesten als mehr oder weniger “faschistisch” klassifizierbaren Handlungsweisen sehen wir aktuell am häufigsten nicht etwa von denjenigen, die üblicherweise als “Faschisten” / “Rassisten” / “Nazis” etc. verunglimpft werden. Ganz im Gegenteil sehen wir sie vielmehr besonders vorherrschend von Seiten jener ehrenwerten MitmenschInnen, die sich am lautstärksten selbst als “antifaschistisch”, “antirassistisch”, “antinationalistisch” etceteratistisch bezeichnen und von ihresgleichen für ihren “Anstand” und ihre "Aktivitäten" feiern und loben lassen.

Fassen wir zusammen. 

Die hier besprochene Kampagne ist:

- diskriminierend

- simplizistisch / generalisierend

- undurchdacht (um die Vokabel “dumm” zu vermeiden), 

- unpraktikabel 

- masturbatorisch

- opportunistisch

- nahezu unerträglich “deutsch”

Um zu dieser abschließenden Bewertung zu gelangen, muss man noch nicht mal AfD-Mitglied, -Wähler oder auch nur -Sympathisant sein. Es genügt, sich als aufrechter Bürger zu verstehen, der auf die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung in diesem Lande noch etwas gibt. Und keine dritte Diktatur auf deutschem Boden sehen will.

Es fällt 'anständigen' Narren bekanntlich schwer, in den Spiegel zu schauen.

Solange die Demokratie noch nicht verloren ist, besinnt man sich auf belastbare Argumente - und den Tag der Abrechnung an den Wahlurnen.

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