Wer als Deutscher sein Land liebt und über ein Mindestmaß an ästhetischem Empfinden und Sinn für das Angemessene verfügt, der muß notgedrungen leiden an nationalen Feier- und Freudentagen und historischen Jubiläen wie diesem, dem dreißigsten Jahrestag des Falls der Berliner Mauer und damit auch des kommunistischen Unrechts-, Ausbeutungs- und Unterdrückungsregimes.
Gibt es einen geschichtsträchtigeren und symbolischeren Ort, um diesen Tag zu begehen, als den Platz vor dem Brandenburger Tor, der achtundzwanzig Jahre lang von der kommunistischen Schandmauer durchschnitten und zum Niemandsland für Stacheldraht und Schießbefehl degradiert gewesen war?
Von Schwarz-Rot-Gold keine Spur
Doch auch hier, im Herzen der Hauptstadt, dieselbe öde und kastrierte Bier-und-Würstchen-Stimmung, wie wir sie vom Tag der deutschen Einheit und anderen staatsoffiziellen Zelebrationen kennen: Party, Pop und Pappteller, Lichterschau und Glitzerkram, aber von Schwarz-Rot-Gold und festlichem Stolz aufs eigene Land keine Spur.
Quelle: Junge Freiheit: 10.11.19 Kurt Zach