Der verbraucherpolitische Fraktionssprecher Rüdiger Klos MdL hat coronabedingten Böllerverboten an Silvester eine Absage erteilt. "Die Begründung, damit Verbrennungen und Verletzungen vorzubeugen, weil die Krankenhäuser durch Corona ohnehin schon überlastet seien, ist oberflächlich und greift viel zu kurz.
Zunächst zeigt dieses Ansinnen, dass die Politik den Menschen nicht zutraut, sich rücksichtsvoll zu verhalten. Das ist Bevormundung. Da es keine Massenveranstaltungen geben wird, ist kaum wahrscheinlich, dass Böller und Raketen in Menschenmengen fliegen. Wer zu Hause mit der Familie feiert, kann leicht den Überblick behalten. Außerdem kann eine Verbannung von Feuerwerkskörpern nur dann umgesetzt werden, wenn sie erst gar nicht verkauft werden dürfen. Das bedeutet zunächst: da die Lager der Händler längst voll sind, würde ein flächendeckendes Verbot weitere knapp 130 Millionen Euro an Warenwert vernichten. Gemessen an Maßstäben bisheriger Geldvernichtung sind das allerdings nur ,Peanuts' - die dennoch zum Verschwinden der Branche führen könnten, wie gestern der Weco-Chef warnte."
Sollte dennoch ein Verkaufsverbot greifen, dürfte das dazu führen, dass viele anfangen, mit selbst entwickelten Knallern zu experimentieren oder sich illegale Böller aus dem Ausland zu beschaffen, ist sich Klos sicher. "Gerade vor dieser Art Feuerwerk warnen Ärzte und Polizei jedes Jahr. Dann könnte es tatsächlich einen größeren Ansturm auf die Notfallambulanzen geben - der Verbotsgrund wird dann zum Unfallgrund. Aber vor allem: Für viele Kinder bedeutet Feuerwerk pure Freude. Und davon gab es in diesem Jahr deutlich weniger als sonst. Die Schule wurde im Frühjahr gesperrt, Sportangebote reduziert, der Urlaub fiel für viele gleich mehrfach aus. Und jetzt sollen sie auch auf die bunte Silvesterparty verzichten? Das ist unbarmherzig, ja unmenschlich und spiegelt die politische Kälte, die uns Angela Merkel (CDU) täglich vorlebt."
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